Teilprothese
"Schlittenprothese" im Volksmund
Das Kniegelenk besteht aus drei Teil-Gelenken und vier wichtigen Bändern. Die Teil-Gelenke sind der innere und der äußere Teil des Kniegelenkes sowie das Kniescheibengelenk. Bei den Bändern handelt es sich um das Innen- und Außenband sowie die beiden Kreuzbänder.
Es gibt Fälle, in denen nicht das gesamte Gelenk verschlissen ist, sondern nur z.B. die innere Seite. In diesem Zusammenhang gibt es die Möglichkeit, eine Teilprothese - im Volksmund wegen ihrer Kufenform auch „Schlittenprothese“ genannt- zu verwenden. Hierbei werden nicht das gesamte Gelenk und alle Bänder ausgetauscht, sondern nur die innere Seite wird mit einer Kufe aus Metall und Kunststoff, die sich wie eine Art Meniskus von vorn nach hinten mitbewegen kann, ersetzt. Der Vorteil von dieser Methode ist, dass die Kreuzbänder, der äußere Teil des Kniegelenkes und der Kniescheibenteil erhalten bleiben. Die Kreuzbänder geben nicht nur Stabilität, sondern auch ein aktives Feedback, was das Knie gerade unternimmt. Auch der Muskel bekommt eine bessere Rückmeldung. Folglich ist das Kniegelenksgefühl bei einer Teilprothese unter Erhalt der Bänder besser. Die Patienten sind in der Regel aktiver und auch zufriedener.
Der Aufwand bei der Operation für eine Teilprothese ist deutlich geringer als bei einer Totalprothese. Der Hautschnitt liegt im Bereich von sechs bis acht Zentimetern und es wird nur der innere Teil des Kniegelenkes behandelt. Somit verkürzt sich auch die Dauer der Operation signifikant. In der Regel kann diese in ca. 25 Minuten erfolgen.
Der Krankenhausaufenthalt liegt bei ca. 4 bis 5 Tagen und ist damit auch kürzer als bei einer Totalprothese.